Wer bei SEO ausschließlich an Google denkt, lebt noch im digitalen Gestern. Das mag jetzt drastisch formuliert sein, ist aber Faktum. Denn das Suchverhalten verändert sich gerade rasant. Vor allem Menschen unter 40 nutzen längst nicht mehr ausschließlich die klassische Google-Suche, um Antworten zu finden. Sie googeln nicht, sondern sie „TikToken“, „Redditen“, sie lassen sich von z.B. ChatGPT Inhalte aufbereiten oder durch YouTube-Videos inspirieren. Die entscheidende Frage lautet: Wie sichtbar ist dein Unternehmen dort, wo deine Zielgruppe tatsächlich sucht?
SEO ist nicht tot – es hat sich nur transformiert
SEO (Search Engine Optimization) heißt wörtlich übersetzt: Suchmaschinenoptimierung. Nicht: Google-Optimierung. Dennoch dominierte bishlang Google mit rund 85–90 % Marktanteil in Europa den Begriff. Die Realität ist jedoch breiter. Und vor allem, sie wird breiter.
Plattformen wie ChatGPT, Google Gemini, Deep Seek, Claude, Perplexity werden zunehmend zu Suchmaschinen zweiter Generation und bekannterweise bereits seit längerem YouTube, TikTok oder Pinterest. Hier sind Menschen nicht nur auf der Suche nach Informationen, sondern nach Inspiration, Lösungen und konkreten Handlungsanleitungen - oft visuell, meist dialogisch, und vor allem schnell.
Nutzerverhalten der Gen Z & Millennials: pragmatisch, intuitiv, KI-affin
Menschen im Alter von unter 40 Jahren:
- googeln oft nur noch für „offizielle“ Infos (Behörden, Shops, Öffnungszeiten),
- suchen nach Erklärvideos auf YouTube,
- lassen sich von TikTok oder Instagram inspirieren,
- nutzen ChatGPT und sonstige KI-Tools, um Antworten direkt zu generieren, statt sich durch zehn Websites zu klicken.
Das hat weitreichende Konsequenzen für Webmarketing und SEO. Wer hier nicht strategisch reagiert, verliert Sichtbarkeit - und mit ihr: Aufträge und Umsätze.
Was jetzt wichtig ist: Strategisch neu denken, operativ klug handeln
Multikanal-Sichtbarkeit statt Google-Zentrierung
Die neue SEO-Frage lautet also: Wo beginnt die "User Journey" deiner Zielgruppe und wie tauchst du dort auf?
- Präsenz auf Social Media Plattformen wie LinkedIn, YouTube Shorts, Instagram und Facebook sowie TikTok, Pinterest, Reddit, angepasst an deine Zielgruppe und was du "stemmen" kannst
- Content-Formate gezielt an Plattformlogik anpassen (Stichwort: „Suchintention“ versus. „Swipe-Intention“)
- Aufbau von Markenbotschaft und Expertise über Kanäle, die als Rechercheplattformen genutzt werden
Beispiel: Wenn dein Produkt komplex ist: wie wäre es mit einem kurezn Erklärvideo auf YouTube oder eine grafische Zusammenfassung auf LinkedIn oder Instagram?
KI-optimierte Inhalte für neue Touchpoints
Immer mehr Menschen nutzen ChatGPT, Perplexity oder Claude, um Informationen zu recherchieren. Das bedeutet:
- deine Inhalte/Texte sollten strukturierte Antworten liefern (FAQ, klare H1-H3-Struktur, bullet points) und
- sprachlich natürlich gehalten als auch informationsstark sein. Warum? Damit KI-Tools sie zuverlässig aufgreifen können.
- Außerdem muss der Mehrwert erkennbare Tiefe haben, nicht nur „SEO-Keyword-Wolken“
Website als Hub, nicht als Endstation
Die Website bleibt zentral, aber ihre Aufgabe verändert sich zunehmend: Sie ist nicht mehr nur Zielpunkt, sondern ein sog. Content-Hub, der Inhalte ausspielt und von außen zurück verlinkt wird.
Deswegen ist das deine Chance!
- Nutze Blogartikel als Basis für Mikrocontent (z. B. Karussell-Posts, Reels, Slideshows)!
- Biete interaktive Elemente wie Tools, Downloads oder Mikro-Quizzes!
- Optimiere für KI-Parsing (strukturierte Daten, semantische HTML-Auszeichnung)!
Fazit: SEO ist heute Verhalten(s)optimierung
Wer SEO heute richtig betreiben will, muss nicht nur Suchmaschinen verstehen, sondern Menschen - ihre Gewohnheiten, ihre digitalen Wege, ihre Art zu konsumieren. Besonders die jüngere Zielgruppe erwartet keine Hochglanzbroschüren im Web. Sie erwartet schnellen Nutzwert, Persönlichkeit und kurze Wege zur Lösung.
Das heißt:
- SEO beginnt beim strategischen Denken,
- entfaltet sich durch operative Intelligenz,
- und bleibt nur dann wirksam, wenn du ständig mitverfolgst, wie sich „Suchen“ verändert.
Die gute Nachricht?
Wer jetzt klug investiert, gehört morgen zu denen, die vorne mitspielen. Und die nicht mehr nur von Google abhängig sind.
Wenn du diesen Wandel nicht nur beobachten, sondern strategisch für dich nutzen willst – dann lass uns reden. SEO ist nicht tot. Es ist nur komplexer geworden. Und damit umso spannender.
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